12.02.21

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Endokrinologen raten zu Vitamin-D-Gaben

„Bist du genügend mit D-Vitamin versorgt?“ So fragte mich kürzlich eine gute Freundin, eine die sich auskennt, denn sie ist Apothekerin. „Das ist wichtig, nicht nur für die Knochen, auch für das Immunsystem. Gerade jetzt in Corona-Zeiten. Und besonders für dich mit deinem Diabetes.“ Naja, fast täglich gehe ich raus an die frische Luft, wenn es irgend geht, besonders gern wenn die Sonne lacht. Aber wieviel von meiner Haut bekommt eigentlich Sonnenstrahlen ab, wenn ich mit Jacke, Mütze und manchmal auch mit Corona-Maske im Gesicht draußen unterwegs bin? Ob das wohl reicht?

Was finden wir bei Wikipedia zu diesem Thema? Der Körper bildet das Vitamin D überwiegend selbst und braucht dazu ausreichende Bestrahlung der Haut mit Sonnenlicht, speziell mit dem UV-B-Anteil der Sonnenstrahlen. Leider filtern Fensterscheiben gerade diesen Bestandteil des Lichts fast vollständig weg, und auch im Solarium bekommt man überwiegend nur UV-A-Licht ab. Auch hat der Einfallswinkel des Sonnenlichts Einfluss auf den UV-B-Anteil. In unseren Breiten kann zu Zeiten, in denen die Sonne niedrig steht, überhaupt keine Vitamin-D-Biosynthese mehr durch die Haut stattfinden. Leider nimmt im Alter ab 65 Jahren auch die Fähigkeit der Haut zur Vitamin-D-Synthese deutlich ab.

Wir nehmen Vitamin D auch mit der Nahrung auf, aber wohl oft nicht in ausreichender Menge. Ich erinnere mich noch des täglichen Löffels Lebertran, der „früher“ genau diesem Zweck diente. Heute gibt es dafür andere Möglichkeiten, aber wieviel davon ist sinnvoll? Vitamin D gehört zu den fettlöslichen Vitaminen. Überschüsse werden daher nicht mit dem Urin ausgeschieden, sondern sammeln sich im Körper. Das kann neben Übelkeit und Erbrechen auch Nierensteine und Nierenschäden auslösen. Eine aktuelle Studie lässt zudem vermuten, dass zu hohe Vitamin-D-Gaben bei älteren, gebrechlichen Menschen einen negativen Effekt mit erhöhtem Sturzrisiko bewirken könnten.

Corona-Forscher versuchen noch zu klären, warum bei Menschen, die sehr schwer an Covid-19 erkrankt sind, oft ein großer Mangel an Vitamin D besteht. Sie vermuten, dass Menschen seltener und nicht so schwer erkranken würden, wenn sie ausreichend mit dem Vitamin versorgt wären. Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie rät aus diesem Grunde, jeden Tag vorsorglich 400 bis 1.000 Internationalen Einheiten (IE) Vitamin D einzunehmen. Dies wird speziell für Risikogruppen wie ältere Menschen, Bewohner von Pflegeeinrichtungen und chronisch kranke Menschen empfohlen. Somit können mögliche Vorteile von Vitamin-D-Gaben (die allerdings noch nicht eindeutig belegt sind) genutzt werden. Ohne dabei das Risiko einer Überdosierung einzugehen.