speziMED erklärt Diabetes
Erfahren Sie hier alles, was Sie über die Zuckerkrankheit wissen sollten und wie Sie entspannter mit der Diagnose leben können. Wir sprechen aus persönlicher Erfahrung.

Ihr Ratgeber für Diabetes

8 wichtige Fragen zum Diabetes

Wir beantworten Ihre Fragen zur Krankheit und helfen Ihnen dabei, Diabetes besser zu verstehen.

Diabetes ist eine chronische Erkrankung des Stoffwechsels, was bedeutet, dass Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße nicht mehr optimal im Körper verwertet werden können. 

Der Grund dafür ist das fehlende Insulin. Dieses führt im Normalfall dazu, dass der Zucker aus den Kohlenhydraten in die Körperzellen transportiert wird. Produziert der Körper jedoch zu wenig Insulin, verbleibt der Zucker im Blut. Die Folge sind erhöhte Blutzuckerwerte. 

Erfahren Sie, wie sich das auf Ihren Körper auswirkt, wie Sie Diabetes vermeiden können und vieles mehr.

1. Wie wirkt Insulin in meinem Körper?

Die Energie, die unser Körper zum Leben braucht, wird in den Körperzellen produziert. Dazu benötigen diese Zellen Zucker. Dieser kommt aus der Nahrung, genauer

  • aus den Kohlenhydraten (Stärke und Zucker) und 
  • aus den Speichern in der Leber und den Muskeln. 

Die Kohlenhydrate werden im Darm zu Traubenzucker aufgespalten, gelangen dann in das Blut und werden von dort zu den Muskelzellen, Fettzellen und Leberzellen transportiert.

Um in diese Zellen hinein zu gelangen, wird Insulin benötigt. Dieses öffnet wie ein Schlüssel die Zellen für den Zucker, der dann dort verbrannt wird und den Körper mit Energie versorgt.

2. Wie viele Menschen sind von Diabetes betroffen?

In Deutschland gibt es ca. 7 Mio. Menschen, die an Diabetes erkrankt sind.
Man unterscheidet zwischen Typ-1-Diabetes, Typ-2-Diabetes und Gestationsdiabetes (Schwangerschaftsdiabetes). Daneben gibt es aber noch weitere Typen der Krankheit.

Typ-1-Diabetes

Diese Form betrifft ca. 5 - 7 % der Erkrankten und tritt am häufigsten bei Kindern und Jugendlichen auf. Früher wurde er auch jugendlicher Diabetes genannt. Heute weiß man, dass man auch im späteren Lebensalter erkranken kann.

Die Symptome treten in den meisten Fällen sehr deutlich in Form von starkem Durst, vermehrtem Wasserlassen, allgemeiner Schwäche, Müdigkeit und deutlicher Gewichtsabnahme auf.   

 Mehr zum Typ-1-Diabetes

Typ-2-Diabetes

Etwa 95 % aller Betroffenen haben Typ-2-Diabetes, welcher meist im späteren Lebensalter auftritt und sehr häufig mit Übergewicht und mangelnder Bewegung assoziiert wird.

Oft bleibt die Erkrankung lange Zeit unentdeckt, da der Typ-2-Diabetes im Anfangsstadium nur sehr selten deutliche Symptome zeigt. 

 Mehr zum Typ-2-Diabetes

3. Wie erkenne ich Diabetes?

Diabetes im Anfangsstadium wird oft von den Betroffenen selber nicht bemerkt. Hier kann nur die genaue Diagnostik eines Arztes die Krankheit feststellen. Dazu werden Blutuntersuchungen nach standardisierten und qualitätsgesicherten Labormethoden im venösen Plasma durchgeführt. 

Es gelten folgende Grenzwerte. Werden Sie erreicht oder überschritten, besteht die Diagnose Diabetes mellitus

  • HbA1c ≥ 6,5 % (≥ 48 mmol/mol) 
  • Gelegenheits-Plasmaglukosewert von ≥ 11,1 mmol/l (≥ 200 mg/dl) 
  • Nüchtern-Plasmaglukose von ≥ 7,0 mmol/l (≥126 mg/dl) 
  • OGTT-2-h-Wert von ≥ 11,1 mmol/l (≥ 200 mg/dl)

4. Welche Folgen hat Diabetes für mich?

Erhöhte Blutzuckerwerte können gefährliche Veränderungen an den kleinen und großen Blutgefäßen des Körpers begünstigen und Nervenschäden fördern.

Die Folgen können Durchblutungsstörungen mit letztendlich Herzinfarkt oder Schlaganfall sein. Die ersten Anzeichen sind sehr unauffällig, da ein hoher Blutzucker keine Schmerzen verursacht. 

Die Lebensqualität und -dauer hängt beim Diabetes entscheidend von einer guten Einstellung des Blutzuckers und Blutdrucks ab. 

Bewiesen ist, dass eine gute Stoffwechseleinstellung Folgeerkrankungen verhindern oder zumindest hinauszögern kann.

5. Wie kann ich den Umgang mit Diabetes erlernen?

Wichtiger Bestandteil jeder Diabetes-Behandlung ist die Schulung. Sie erfolgt in Einzelgesprächen oder Gruppenveranstaltungen, meist in der Arztpraxis.

Hier werden von Diabetesfachkräften, also Diabetesberatern DDG und Diabetesassistenten DDG theoretisches Hintergrundwissen und vor allem praktische Inhalte vermittelt. 

Das Wissen um den Umgang mit Diabetes ist unumgänglich, um die gesetzten Therapieziele zu erreichen. 

Wenn Sie mehr zu zum Thema Schulung wissen möchten, kontaktieren Sie uns. Wir helfen Ihnen gerne weiter.  

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Welche Inhalte werden in den Schulungen besprochen?

  • Was ist Diabetes? (Hintergründe und Zusammenhänge) 
  • Blutzucker messen (Üben, Einschätzen von Messwerten, Fehlerquellen) 
  • Essen und Trinken (Was steckt drin? Was erhöht den Blutzucker? Tipps und Tricks zum Abnehmen) 
  • Erklärung der Therapie (Behandlung) und praktische Hinweise zur Einnahme von blutzuckersenkenden Tabletten 
  • ausführliche Erläuterung der Insulintherapie und Üben der Spritztechnik 
  • Ursache, Behandlung und Vermeidung von Unter- und Überzuckerung

6. Kann man Diabetes vermeiden?

Vorbeugende Maßnahmen kann man im Hinblick auf Typ-2-Diabetes treffen, damit dieser erst gar nicht auftritt.

Die wirksamsten Maßnahmen hierfür sind: 

  • eine gesunde Ernährung und 
  • die Vermeidung von Übergewicht sowie 
  • regelmäßige moderate Bewegung.  

Auch wenn Typ-2-Diabetes bereits bei Ihnen diagnostiziert wurde, können Sie mit einer Gewichtsabnahme und regelmäßiger Bewegung normale Blutzuckerwerte erreichen.

7. Welchen Zweck erfüllen die Therapieziele?

Es ist schwierig, sich all die Laborwerte zu merken, die in der Arztpraxis gemessen werden. Kommen dann noch unterschiedliche Maßeinheiten dazu, kann es schnell zu Verwirrungen kommen.

Diese Bestimmungen haben den Sinn, bei der Diagnosestellung zu helfen, Ihren Therapiestand zu ermitteln und damit Risikofaktoren für Folgeerkrankungen rechtzeitig zu erkennen. 

In der unten stehenden Tabelle finden Sie ein Beispiel für ideale Messwerte als allgemeines Therapieziel. Diese sind selbstverständlich von Mensch zu Mensch unterschiedlich und werden deshalb in Abhängigkeit von Grunderkrankungen, Lebenserwartung und Lebensalter individuell angepasst. 

Wenn Sie mehr zu Ihren persönlichen Werten wissen möchten, kontaktieren Sie uns. Wir helfen Ihnen gerne weiter. 

Blutzucker, nüchtern BlutdruckGesamt Cholesterin LDL- Cholesterin HDL – “gutes” Cholesterin  Triglyzeride 
5,0 – 6,7 mmol/l 130 – 140/80 mmHg   < 4,7 mmol/l < 2,6 mmol/l  Frauen > 1,1 mmol/l
Männer > 1,3 mmol/l
< 1,7 mmol/l
90 – 120 mg/dl
< 180 mg/dl < 100 mg/dl  Frauen > 40 mg/dl
Männer > 50 mg/dl
< 150 mg/dl

8. Was ist das "Blutzuckergedächtnis", der HbA1c?

Die Bestimmung des Blutzuckers, auch mehrmals täglich, ist vergleichbar mit einer Momentaufnahme. Die erzielten Werte sind abhängig von vielerlei Faktoren:

  • Bewegung,
  • körperliches Befinden,
  • Essen und Trinken,
  • Stress und viele mehr.
Um die Qualität Ihrer Blutzuckereinstellung bestimmen zu können, wird der HbA1c-Wert ermittelt - das sogenannte Blutzuckergedächtnis.


“Hb“ bedeutet Hämoglobin, das ist der rote Blutfarbstoff. Dort lagern sich Zuckerteilchen an. Je höher der Blutzucker ist, desto mehr Zuckerteilchen lagern am Hämoglobin.

Da die Lebensdauer der roten Blutkörperchen in der Regel 3 Monate beträgt, spiegelt der HbA1c-Wert die Qualität der durchschnittlichen Blutzuckereinstellung der letzten 3 Monate wider. Viele hohe Blutzuckerwerte deuten also auf einen hohen HbA1c-Wert hin. 

Für einen gut eingestellten Diabetes sind HbA1c-Werte unter 6,5 % - 7 % (unter 48 - 53 mmol/mol) erstrebenswert. 

Sie suchen nach mehr Informationen zum Blutzuckergedächtnis? Schreiben Sie uns, wir helfen Ihnen gerne weiter und senden Ihnen Infomaterial zu.

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