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Mama werden mit Diabetes
Unter bestimmten Voraussetzungen und im Normalfall können Frauen mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes heute problemlos schwanger werden und ein gesundes Kind zur Welt bringen.

Diabetes & Schwangerschaft: Was bedeutet das für Sie?

Engagement und sorgfältige Planung tragen dazu bei, ein gesundes Baby zu bekommen. Die Gesundheitsrisiken für Mutter und Kind sinken, wenn der Glukosestoffwechsel gut eingestellt ist. Aus diesem Grunde sollte eine Schwangerschaft gut geplant sein. 

Um Komplikationen möglichst gering zu halten, sollte schon in der Zeit der Empfängnis die Blutzuckereinstellung in normalen Bereich sein.

Besprechen Sie mit Ihrem Diabetes-Team möglichst genau die Voraussetzungen und den „Weg“ dahin. 
Das kann heißen, dass Ihre Diabetes-Therapie angepasst werden muss und vielleicht neue Therapieschritte wie z.B. die Insulinpumpentherapie und CGM in Betracht gezogen werden. 

Bei Kinderwunsch sollte man immer über eine Insulinpumpentherapie inklusive CGM-System nachdenken! 

Zielwert vor der Schwangerschaft sollte ein HbA1c-Wert von < 7 %, idealerweise < 6,5 % sein. Für eine optimale Entwicklung des Kindes ist während der gesamten Schwangerschaft eine normnahe Blutzuckereinstellung notwendig.

Zielbereiche des Blutzuckers

Zeitpunkt der Messung mg/dl bzw. mmol/l

  • nüchtern 60 - 90 bzw. 3,3 - 5,0 
  • 1 Stunde nach der letzten Mahlzeit weniger als 140 bzw. weniger als 7,7 
  • 2 Stunden nach der letzten Mahlzeit weniger als 120 bzw. weniger als 6,6 
  • vor dem Schlaf 90 - 120 bzw. 5,0 - 6,6 
  • nachts mehr als 60 bzw. mehr als 3,3

Welche Therapie wird in der Schwangerschaft angewendet?

Die Insulintherapie wird als intensivierte Insulintherapie oder als Insulinpumpentherapie natürlich weiterhin angewandt. Durch regelmäßige, häufige Blutzuckerkontrollen mehrmals täglich, bei Bedarf auch nachts, werden Insulinmenge und Mahlzeiten ständig aufeinander abstimmt. Modernste Medizintechnik wie Insulinpumpen und CGM-Systeme, auch Hybrid-Closed-Loop-Systeme, unterstützen dabei in großem Maße.

Wie verändert sich mein Insulinbedarf?

Eine Schwangerschaft führt zu vielen hormonellen Veränderungen, die den Insulinbedarf beeinflussen. 

In der Frühschwangerschaft, im ersten Drittel, verbraucht der Körper vermehrt Glucose. Es wird weniger Insulin benötigt. Seien Sie achtsam. Es kann häufiger zu Unterzuckerungen kommen. 

Im zweiten Schwangerschaftsdrittel beginnt der Hormonspiegel ständig anzusteigen. Damit steigt der Bedarf an Insulin wieder an. 

Im letzten Drittel der Schwangerschaft werden die höchsten Insulindosen benötigt. Insulin wird in der Spätschwangerschaft langsamer aufgenommen und senkt weniger effektiv den Blutzucker, deshalb werden größere Mengen benötigt. 

Kurz vor der Geburt (ca. 2 - 3 Tage), sinkt der Insulinbedarf dann wieder. Daran könnte man erkennen, dass jetzt die Geburt unmittelbar bevorsteht. Während der Geburt, sinkt der Insulinbedarf drastisch ab. Nach der Geburt und während der Stillperiode wird relativ wenig Insulin benötigt.

Ernährung in der Schwangerschaft als Diabetikerin

Grundsätzlich gelten für Schwangere mit Diabetes die gleichen Ernährungsempfehlungen wie für andere Schwangere. Das gilt beispielsweise für die Zuführung von Folsäure (0,4 bis 0,8 mg/Tag) und Jod (200 μg/Tag) ab 4 Wochen vor der Empfängnis. 

Nahrungsmittel, die helfen, den täglichen Bedarf an wichtigen Mineralstoffen und Vitaminen zu decken: 

Kalzium – Milch, Milchprodukte, Käse
Eisen – Fleisch und Fleischprodukte, Fisch, Vollkornprodukte, Gemüse Jod – Seefische, Jod-Speisesalz
Vitamin B1 – Fleisch, Fisch, Vollkornprodukte
Vitamin B6 – Fleisch, Fisch, Vollkornprodukte, Kartoffeln
Folsäure – Ei, Weizenkeime, Vollkornprodukte, Gemüse- besonders Kohl und Spinat
Vitamin B12 – Fleisch, Fisch, Eier, Käse, Milch 

Bei normalem Körpergewicht zu Beginn der Schwangerschaft kann die gewohnte Energiemenge für die ersten drei Monate beibehalten werden. Der Energiebedarf für die folgende Zeit erhöht sich um ungefähr 200 bis 350 Kcal täglich. 

Ihr Diabetes-Team unterstützt und berät Sie gern.